Träumen Von Aurora Aurora 1. Aurora I 2. Gram und Verve kunst ist eine klinge von wort und ton und licht zu ziehen für und wider alles was irrtum, allzu menschlich ist höh’res schafft, wer mit geschick die klinge führt, den augenblick in wort und ton und licht gut fängt die verse, moll und farben tränkt mit welt und weisheit, stahl und blut mit kühlem reim und wildem schrei mit gleichsam kristalliner wut in ungeschliff’ner werklerei streich um streich beschwöre licht entfessle ton, erwecke wort und mag sich auch so mancher reih’n der’s wirklich zu begreifen meint mach mit dem ersten schatten dich doch längst und lachend wieder fort und mag nicht einer mehr noch sein der wähnt, der vage ahnt, allein wozu der künste klinge taugt wo klingen, scheint es, niemand braucht. 3. Aurora II noch flackert vielleicht ein schwaches feuer in euren seel’n, zuweilen nur mehr glut was innern stirbt, ist keinem wert und teuer meint ihr; spärlich schöpft ihr … im schatten trister trottkolosse auf stein- und glasgesäumtem pfad zieht ihr nicht ungleich einem wolf durch wildnis, die zwar oft gebeugt doch nicht gebrochen ward nicht langen nach ferne doch hoffnung auf heimkehr ist’s, was euch gibt immer weiterzuzieh’n hinvor, glaubt ihr und nostalgen die sphären schwarz, was silber euch schien vom traum hehrer dämm’rung gedrängt, leerberauscht durch die nächte der zehrenden gräue zu flieh’n es ist nicht der regen die ahnung nur dessen wie stürmisch der herbst schon in baldiger zeit vergangene herbste nicht vollends vergessen in die schwächelnden seelen euch abermals treibt die flucht in die irrigen sphären gleicht vielmehr dem ansturm nur ohne das schwert in der hand narretei ist eure hoffnung auf heimkehr ihr taumelt hinvor mit mehr mut denn verstand doch ziehe beherzt durch die wildnis nur weiter nicht ungleich einem wolf, wer kann! der wandelmondregen belebe die stille und unter dem schwarz schütze eisen alsdann die wildnis zu werden nicht schattener seele zu brechen daran. 4. Epiphanie das gleißen in glas macht blind für die makel starr nicht, doch sicher wähnst du dich in stein freiheit findest du nur in den welten schattenlicht-künstlich und flüchtig und rein du meinst dass die seele solch geister nur hellten wünschst künstlich und flüchtig bald selbst auch zu sein. 5. Essenz der Wildnis dann im herzen der wildnis raunt die essenz die geschichten aprilgleicher hoffnung erzählt erleuchtung bricht schwarz wie die sonne des morgens die glühend und spornend ins nebelreich fällt der tag breitet sich über hügel und flächen und im einklang mit allem mir selbst und der welt schreit’ ich voran zwischen felsen und bächen wo ewigkeit thront (und wandel sich spiegelt) die seele von erde beflügelt (das herz von den schatten erhellt) ein plan für das chaos bannt stürme zum weh’n die wildnis zu wahr’n die essenz zu versteh’n dass die drängenden träume des morgens nicht wieder zehrenden missmuts zum abend vergeh’n stille pfade, nachtbefreit hinaus aus letzter dunkelheit frühlings atem, mein geleit drängt mich stet und fremdlich weit doch aufbruch ist, was rückkehr scheint aus harschestfauchend eiseskalter zeit als herzschlag wieder leben meint und traum und tag sich in mir eint sind augenblicke ewigkeit und wieder lausche ich flüstern vielleicht für immer vielleicht. 6. ...kann eines Lichtes Flackern trüben