Eisregen Fleischhaus das Fleischhaus Die Stadt droht zu ersticken Ein fahler Mond kollabiert Die Straßen erfüllt von falschem Leben Totes Fleisch, das langsam pulsiert Schon vor vielen Stunden ist der Tag gegangen Doch erst jetzt beginnt das Spiel wider der Natur Leichen, erweckt von ihren Herren Von kalten Augen verhüllt was ihnen wiederfuhr Nicht länger ist der Tod endgültig Das Geschäft mit ihm ein schändlich Tun Jede Nacht öffnet das Fleischhaus seine Pforten Gekauftes totes Fleisch für unseren Konsum Keine Regierung mehr, kein Gesetz, das es verbietet Der letzte Krieg vor gar nicht langer Zeit Denen, die überlebten, ist nichts mehr heilig Und das Fleischhaus steht allen bereit Und wieder betret ich die sterile Stille Entrichte wie immer meinen Obulus Eine Treppe hinauf, die letzte Tür links Eine Leiche, die wartet auf den Todeskuss Sie liegt vor mir auf gebleichtem Leinen Nur Gedanke von mir, der sie bewegt Ich besteige das Fleisch in wachsender Erregung Sekunden der Lust, bis die Ekstase sich legt Dann setzt wieder ihre Starre ein Doch lang noch nicht, bin ich fertig mit ihr Zerfetze ihre kalte Haut öffne das Fleisch zu meinem Plasir Dann ist es Zeit, das Fleischhaus zu verlassen Geronnenes Blut schmückt meine Haut Das Zeitalter der Unvernunft hat endlich begonnen Wo ist euer Gott jetzt, wenn ihr ihn braucht? nichts wäret ewiglich... Dunkles Zwielicht kündet von der Geburt der Nacht Meine Schritte Führn mich tiefer in den Wald wisperndes Gemurmel in Baumkronen Das einzige Geräusch Hier ist das Ziel meiner Bestimmung Blutroter Nebel Färbt das Firmament des Abendhimmels Ein eisiger Wind Fährt mir ins Mark aller Knochen Hier ist der Ort an dem ich mich opfer Hier wartet das Ende Meines irdischen Seins Die Boten des nahenden Winters Entsenden ihren frostigen Glanz Erwecken in mir Längst verloren geglaubte Gelüste Meine alte bleiche Haut Im Schein des Herbstmondes Und das Flüstern der Wälder Die Hymne an die Nacht In tausenden Zungen flüstern sie meinen Namen Erbitten meine Seele als eine der ihren Dunkles Zwielicht kündet von der Geburt der Nacht Und ich bin hier Bis zum Ende der Zeit Mein Grab wird Mutter Erde sein Auf einem Sarg aus Blättern Mein Körper wird ruh'n Und so wird mein Name unsterblich Für immer verewigt In den Hymnen der Natur Ein kurzer Schmerz Als meine Adern ich öffne Mein warmes Blut vermählt mit dem Wind der Nacht Mein Leid wird schier unsäglich Für immer verewigt In den Hymnen der Natur Eine schwarze Gestalt dort Auf der Lichtung am Rande des Waldes Ihr knochiger Finger Der auf mich weist Und sie reicht mir ihre kalte Hand Mein Tod erhört Mein Leid war nicht umsonst Und der erste Schnee Fällt auf meinen Körper Bedeckt mich kalt wie ein Leichentuch Mein starrer Leib Getilgt vom Antlitz der Erde Doch - mein Name - unsterblich in den Hymnen der Natur Nichts wäret ewiglich ...