Nocte Obducta Nektar Teil 1: Zwölf Monde, Eine Hand Voll Träume 1. Einleitung: Zwölf Monde 2. Frühling: Des Schwarzen Flieders Wiegenlied 3. Sommer: In Einem Mittsommernachtsschatten 4. Herbst: Lenkte Einsam Meinem Schritt... 5. Winter: Dezembermond 1. Einleitung: Zwölf Monde [Instrumental] 2. Frühling: Des Schwarzen Flieders Wiegenlied Ein Glas uralten Whiskys ruht wie rauch'ges Gold in meiner Hand Die Sonne wirft ihr letztes Licht und spiegelt golden sich im Glas Kühle Luft umspielt mich sanft, ein leichter Hauch von nahter Nacht Wiegt sich in Abendwärme und mein Tritt spürt wieder weiches Gras Irgendwo hinter den Wäldern weht ein vager Hauch Anis Weit entfernt und dennoch klar ein Schatten alter Lieder Zwielicht wandelt zwischen Sträuchern, farbenfroh in grau gewandt Und zwischen Tag und Nacht hängt süßer Duft von schwarzem Flieder Die Kälte alter, dunkler Gräber weicht aus meinen müden Knochen Ich schreite schlendernd fort und fort durchs Leben nach den Grüften Die Schatten wachsen dunkler nun, wie Boten einer nahen Nacht Doch der Geruch des Tages liegt noch immer in den Lüften Das dunkle Blut der Frühlingsnacht entfaltet fruchtig sein Aroma Im Schatten dunkler Äste, wo verborg'ne, fremde Vögel singen Vögel, die der Mond sich schuf, sie folgen ihres Schöpfers Ruf Dem bleichen Herrn des tiefen Firmamentes der Nacht ein Lied zu bringen Die Dämmerung verschlingt den Tag, durchflutet mich mit Ewigkeit Mein Geist erblüht in Finsternis und tastet suchend in die Weite Der Schwarze flieder ruft mein Blut zum nebeligen Wald, und du Erwartest schweigend mich auf dem murmelnden Baches dunkler Seite Der schwarze Flieder Auf ewig lockt mein Herz Immer und immer wieder Wie tränen eines vergessenen Gottes Im Traum einer toten Königin Der Nebel trägt der schwarzen Tulpe Requiem - Des schwaren Flieders Wiegenlied ...und schüchterner Nebel schmiegt sich an uns und wabert In Träumen Gottlos Für immer verloren Doch in Freiheit Mein Kopf auf deinem Schoß Mondlicht fällt in meinen blutbenetzten Augen Regen... oder streicheln Tränen mein Gesicht? Wird es ein Morgen geben? Was wird sein für jene, die noch leben? Die Frühlingsnacht sinkt langsam in ein Nichts Und längst vergessenes Lachen dringt anheimelnd an mein Ohr... Ein ferner Duft von Flieder als der Tod uns holt Falsche Götter höhnen, etwas geht vorbei Doch dies ist nicht mein erster Tod, die Trauer schmeckt so süß Denn ich bin wieder frei 3. Sommer: In Einem Mittsommernachtsschatten Von einem jeden Baum fließt Finsternis dem Boden zu Füllt Wälder schleichend mit der Dunkelheit der Nacht Schatten kriechen auf den Wipfeln, umarmen Waldesruh In Träumen, wo der Duft der Nacht tagesfern erwacht Düsternis... murmelt in der Stimme kalter Bäche Mögen Tränen fallen auf Gras In einem Mittsommernachtsschatten Nachdem die Nacht herabgesunken In einem Mittsommernachtsschatten Durch nokturne Wälder bläst der laue Wind der Sommernacht Streicht sanft durch Gras und Farne ruhend unter der Bäumen Dach Auf nokturne Wälder scheint der bleiche Mond der Sommernacht Beleuchtet schwach die Lichtungen im Schlaf, wo jeder Traum bewacht Düsternis... ruft lieblich unsere Namen Wenn Schatten zäh vom Himmel fließen Wabernd, wallend, Nebel gleich Wenn falsches Licht entstellt das Reich Mein Zorn wird sich ins Land ergießen Erstickend jeden falschen Funken Nachdem die NAcht herabgesunken 4. Herbst: Lenkte Einsam Meinem Schritt... Das Gold des Herbstes nahm die Welt doch es war stumpf und grau verhangen Braun druchzog Verfall die Weiten Trug zu Grabe, was vergangen Wind schwoll an in kalten Chören Nebel hob sich von den Flüssen Rief das Moor bis an die Ufer Unter kalten Regengüssen Das Land wand sich in Hagelstürmen Herbstlaub, Schlamm und Nebelfelder Es ertrank in meinen Sorgen Wolken, Wind und leere Wälder Denn ich spürte fernes Unheil Fühlte Jammer, Leid und Weh Weiter zog ich, fort und fort Vom Hagel in den ersten Schnee Wie des Landes Leichentuch Eisig flied die weiße Pracht Lautlos, kalt und unerbittlich Tag um Tag und Nacht um Nacht Und ich zog in großer Eile Lenkte einsam meinen Schritt Um noch Hoffnung in mir zu retten Die da schwand mit jedem Tritt 5. Winter: Dezembermond Der sinkende Sonne letztes Licht Tauchte für die Dauer eines Schlags ihrer Herzen In blutrot den Schnee, in blutrotes Licht Das Feuer versank mit all meinen Schmerzen Und lautlos erklomm nun die finst'ren Himmel Bleich und erhaben des Mondes Gesicht Nacht... Nur der Mond erhellt Meere von Schnee Wandernd auf samtener Schönheit Getaucht in diffuses Licht Mein Herz taut sanft geliebtes Eis Wandernd auf samtner Reinheit Wo Eis dünne Netze flicht Unbefleckt von Frevlerhand das Weiß Schreitend durch seidene Schönheit Ihre Finger von schmutziger Gier Mögen totgefrieren in klirrendem Frost Schreitend durch seidene Reinheit Kind des Winters, hol' mich zu dir Deine Augen von kristallener Klarheit Spenden meinem kalten Herzen trost Durch die Täler Lenke einsam meinen Schritt ich Dessen sanfter Schall jene zittern macht Die hinter toten Mauern kauern Bei schwindender Glut; jene von niederem Blut Durch die Täler schneebedeckt Über die Berge Ein Pfad in der Weite Ein Pfad in die Tiefe des Raumes Schlafwandelnd in einem Wintertraum Bei fahlem Mondlicht empfängt mich vollkommende Schönheit Über die Berge schneebedeckt In die Wälder In das Herz, das pulsiert Und ruhend in schlummernder Kraft Atmet die Klarheit der Winternacht Bei Stille, die lebt, in Säuseln und Wispern gewebt In den Wäldern schneebedeckt Es klingen in Stille die endlosen Weiten Bedeckt von gefrorenem Schlaf Auf Schwingen von Schnee schweben nahezu lautlos Kristallende Tücher durch Äther der Nacht Kind des Winders Ihr Blut zu deinen Füßen besudelt die Seide von Schnee Das prachtvolle Gewand befleckt Ein Reich in deinen Händen Leute ihnen den Heimgang, Dezembermond