Dornenreich
Flammentriebe
1. Flammenmensch
Funken aus allem einen dich zur Flamme
Und nur so scheinst du Feuer
Du bleibst grell - Wirst nie Nacht
Flammenmensch - Kennst nicht Acht
Du willst das Scheit - und koste es der Welten Preis
xhFunken aus allem einen dich zur Flamme
Und nur so scheinst du Feuer
Du bleibst grell ‒ Wirst nie Nacht
Flammenmensch ‒ Kennst nicht Acht
Du willst das Scheit ‒ und koste es der Welten Preis
Nach mehr du züngelst ‒ doch dieses Mehr wird dich nicht löschen
Du loderst hoch und leugnest Asche
Du bleibst grell ‒ Du spielst Macht
Flammenmensch ‒ Kennst nicht Acht
Du forderst Scheit ‒ und koste es der Welten Preis
Wärme ist des Feuers Frucht,
Dein menschlich' Züngeln oft nur Flucht
Denn du ehrst nicht, was Flamme nährt,
Und brennst dich blind am eig'nen Herd
Fühlst du nicht, was dir gewährt?
2. Der wunde Trieb
Gier und Angst entfachen dichUnd wund geschlagen hast du michFlammenmensch - du raffst an dich,Verkennst du deine Reise?Von Geist besessen - Schönheit zerfressenHier öffnet sich die Wunde, die du schlägstDu schleppst dich in SchmerzenUnd zeugst dich in TrotzSuchst Heilung der Hüllen,Doch Heil wird nur WilleZu härterem SchlagGier und Angst - Sie fesseln dichUnd wund getragen hast du michFlammenmensch, der lebt für sich,Beendet seine ReiseUrpsrung vergessen - Gefühl gemessenEs öffnet sich die Wunde, die du schlägst
3. Tief im Land
Fort führt dich dein fester Schritt,Wurzeln? Die reißt du - Tritt für Tritt,Hortest heimlich Hoffnung - und schlachtest das JetztWirst du der Mensch sein, der Totes erstritt?Wirst du der Mensch sein, der Lüge nur litt?Pendel, Pendel - tief im Land,Wessen Rücken steht zur Wand?Fort führt dich dein feiger Schritt,Täter? Der bist du - Schnitt für SchnittHortest heimlich Hoffnung - und schlachtest das JetztWirst du der Mensch sein,Der Wunden nur schnitt?Willst du der Mensch sein,der Leben vertritt?Pendel, Pendel - tief im Land,Wessen Rücken steht zur Wand?Pendel, Pendel - tief im Land,Stählern sinkt der Mensch in SandWas ist Stärke seiner Hand,Wenn sie den Bogen überspannt?Leugnen war dein Rat, Leugnen - deine SaatEmpfange hier das Werk
4. Wolfpuls
Heulen willst du ohne Träne,Zähne zeigen, Blut und VeneBeute rasch - durch Wut und SpäneDein Sprung erdrückt den GrundTier ist dir nur erste StufeTrieb allein dir seine RufeZahllos Opfer deiner HufeWillst kein Leid? So widerrufe!Erträgst du and're Wahl?Trägst du schwer?Willst noch mehr?Heulen willst du ohne Träne,Zähne zeigen, Blut und VeneBeute rasch - durch Wut und SpäneDein Sprung erdrückt den GrundFell aus Lüge wärmt den Morgen,Flammenjäger, kannst nicht sorgen,Antwort wirst du dir schon borgen,Bleibt das Ganze dir verborgen,Wolfpuls nie in dirTief in dirImmer hierVerdrängst du den Kreis
5. Wandel geschehe
Flammenmensch, deine Krone wiegt zu schwerFrei in dir ist Geist, der sich an Täuschung bindetFrei in dir ist Kraft, die alles um sich schindetSchönes, das in dir, sich noch vor Schmerzen windet,Befreien wird es dich, sobald du frei gibstFrei in dir ist Geist, in ihm die Täuschung schwindetFrei in dir ist Kraft, die ihre Quelle findetSchönes, das in dir, sich noch vor Schmerzen windet,Befreien wird es dich, sobald du frei es gibstDein Herz, es schlägt,Doch nimmt es nur, es trägt zu schwerGeist in dir gibt frei, was ihn an Täuschung bindetKraft in dir gibt frei, was alles Leben schindetSchönes, das in dir, sich noch vor Schmerzen windet,Befreien wird es dich, sobald du frei es gibstGeist in dir gibt frei, was alles Sein verbindetKraft in dir gibt frei, an Quellen sie sich findetSchönes, das in dir, sich noch vor Schmerzen windet,Befreien wird es dich, sobald du frei es gibstDein Herz, es schlägtUnd prägt die Welt - zu sehr?
6. Fährte der Nacht
Ein Tag schafft wirr,Erträumt ihn nicht die NachtHinter Farben steckt dunkle ErdeUnter Kleidern ist Tag das Kind der NachtZwischen den Worten spricht deine StilleZwischen den Polen stibt deine LügeFühlst du das Ganze nicht?Fühlst du das Leben nicht?Bist du nicht Kreises Teil?Schließt du die Lücke nicht?Was treibt dich fort von hier?Du brandest in Tagen - und zerschellstDas Sein krest in allem - und es lebtDie Fährte der Nacht verliere nicht am Tag
7. In allem Weben
Tochter - Sohn - Schwester - Bruder - Vater - MutterGreis - und KindEs ist ZeitEs erwecktDer KreisDie KraftPflanze - Tier - Mensch - SeinErde - Wasser - Luft - und FeuerEs ist ZeitEs befreitDer KreisDie KraftIn allem Weben
8. Erst deine Träne löscht den Brand
Erst deine Träne löscht den BrandEs blüht und welkt - dies' weise Land
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