Equilibrium
Rekreatur
1. In Heiligen Hallen
Einst es hatten sie geschlagen
Stollen tief in's Felsgestein.
Weit in's Land hinaus sie reichen,
Raus in alle Windes Weiten!
Verborgen eisern' Pforten
Unkenntlich bei Tag, bei Nacht,
Behüten sie so ihr Geheimnis,
Der allerletzten Wacht!
Schlafend in Hallen,
Aus Gold und glänzend' Steinen,
Ihr Schicksal unabwendbar,
Ja beständig, immerdar!
So zieht in größter Not,
Wenn der Raben letzt' Gebot,
Das Heer aus ewig' Nacht,
Zur letzten großen Schlacht!
Wenn weit das Tal voll Blut,
Zerschlagen einst die Brut.
Ward gedieh'n in neuem Saft,
Des Baumes neue Kraft!
Schlafend in Hallen,
Aus Gold und glänzend' Steinen,
Ihr Schicksal unabwendbar,
Ja beständig, immerdar!
So zieht in größter Not,
Wenn der Raben letzt' Gebot,
Das Heer aus ewig' Nacht,
Zur letzten großen Schlacht!
Was dereinst erschaffen,
Jahrhundert' lang bewahrt.
Von herrlich' Säulen künden,
Jene die nichts verwehrt.
Nur der dem Trugbild trotzend,
Wenn spät die Abendzeit,
Der wird geführt an jenen Ort,
Der finst'ren Höhlen weit!
Weit, tief in heiligen Hallen,
So wird ihm hier verkunden,
Was hier einst wird einmal gescheh'n.
Wenn des höchsten Bartes Wallen,
Den Lauf der Tafel dreimal umfallen,
Aus tiefstem Schlaf das steinern' Heer erwacht.
Wenn erst das Schild am Baum gehangen,
Stürmen aus den heilig' Hallen,
Tosend Heeresscharen weit,
Geleiten uns in golden' Zeit.
2. Der Ewige Sieg
Klar die Sternennacht,
Die Weichen sind vollbracht.
Ihr Geschöpfe seid bedacht,
Der neuen schöpfend' Macht!
Im Geiste seid, bereit,
Auch wenn es euch entzweit,
Ins Gericht und seid gefeit,
Auf dass ihr euch befreit!
So lasst still die Räder stehn,
Dreh'n sie doch aus eigener Kraft.
Zeigen sie uns doch Jahr für Jahr,
Was wir bisher geschafft!
So lasst still die Räder stehn,
Dreh'n sie doch aus eigener Kraft.
Zeigen sie uns doch Jahr für Jahr,
Was wir bisher vollbracht!
Das neue Jahr, das Licht gebar,
Liegt es nun vor uns, ja so offenbar!
Trotz finst're Nacht, stets unbeirrt,
Beständig fortschreitend, der ewige Sieg!
Durch Tore weit es dringt,
Dem Weltenschoß entspringt.
Doch was es uns auch bringt,
Auf ewig ihr erringt!
Die Welt in neuem Licht,
In Klarheit sie besticht.
Die ewig gleich Geschicht',
Doch Siegel sie durchbricht!
So lasst still die Räder stehn,
Dreh'n sie doch aus eigener Kraft.
Zeigen sie uns doch Jahr für Jahr,
Was wir bisher vollbracht!
So lasst still die Räder stehn,
Dreh'n sie doch aus eigener Kraft.
Zeigen sie uns doch Jahr für Jahr,
Was wir bisher vollbracht!
Das neue Jahr, das Licht gebar,
Liegt es nun vor uns, ja so offenbar!
Trotz finst're Nacht, stets unbeirrt,
Beständig fortschreitend, der ewige Sieg!
Das neue Jahr, das Licht gebar,
Liegt es nun vor uns, ja so offenbar!
Trotz finst're Nacht, stets unbeirrt,
Beständig fortschreitend, der ewige Sieg!
3. Verbrannte Erde
Geschlossen' Reihen rücken vor,
In wiegend' Schritt, Staub steigt empor.
Die schwersten Stunden stehn' bevor,
Doch Sieg wir haben uns geschwor'n.
Wenn der Rauch hernieder geht,
Den Widerhall der Wind verweht.
Duch heiße Asche schreiten wir,
Immer weiter vor!
Unzählbar Schwerter die getragen,
Zu richten derer, Saat sie wagten.
Bald entfesselt der Krieger Wut,
Bald wird fließen rot das Blut!
Schwere Reiter rücken vor,
Im wiegend' Schritt, Staub steigt empor.
Die schwersten Stunden stehn' bevor,
Doch Sieg wir haben uns geschwor'n.
Ganz gleich wie schwer, mag sein die Zeit,
Weht Rauch auch weit, vereint die Gegenwehr.
Ganz gleich wie schwer, mag sein die Zeit,
Weht Rauch auch weit, vereint die Gegenwehr.
Im Dunkeln meine Heimkehr,
Doch Treue, die schwor' ich dir.
Fernab, weit im Feld zur Wehr,
Trag' dich stets nah bei mir!
Geschlossen' Reihen rücken vor,
In wiegend' Schritt, Staub steigt empor.
Die schwersten Stunden stehn' bevor,
Doch Sieg wir haben uns geschwor'n.
Ganz gleich wie schwer, mag sein die Zeit,
Weht Rauch auch weit, vereint die Gegenwehr.
Im Dunkeln meine Heimkehr,
Doch Treue, die schwor' ich dir.
Fernab, weit im Feld zur Wehr,
Trag' dich stets nah bei mir!
Im Dunkeln meine Heimkehr,
Doch Treue, die schwor' ich dir.
Um ersehnter Zeit ringend' wahrlich,
Darum weine nicht um mich.
4. Die Affeninsel
Wirst sehn was niemals du gewollt.
Wirst hören auch was niemand sollt‘.
Wissen was du besser nicht gelernt.
Hiermit seist du gewarnt!
Der Dinge drei, wenn du erfüllst,
Der du in unsre Runde willst.
Zieh nun los doch merk‘ sie dir,
Dann trinken wir zusammen hier!
Geschultert den Spaten, so zog ich drauf los,
Durch dunklen Wald, doch es ging sehr famos.
An besagter Lichtung, ein Loch das hub ich aus.
Erst tanzende Affen, doch was war das?
Weiter ging‘ s zur nächsten Tat,
Um zu erfüll‘n was mir gesagt.
Mit dem Schwert in meiner Hand,
So zog ich quer durch' s Land.
Ja stets nur drauf versessen,
In düst‘ren Straßen mich zu messen.
Doch um am Ende zu besteh‘n,
Es sollte nur noch eine fehl‘n!
Zur letzten Prüfung, ich machte mich auf,
Trotz kleiner Entwendung, es nahm seinen Lauf.
Gefasst und gefangen, man warf mich vom Steg,
Doch war alles erreicht, ich schritt weiter den Weg!
Vor kurzem erst hier angekommen,
Ein Schiff es galt da nun zu besorgen.
Allen Prüfungen nachgekommen,
Die große Fahrt kann nun beginnen!
Das klappt so nicht, gab‘ s nie für mich.
Von meiner Bestimmung ich nicht abwich.
Wenn ihr auch wollt Piraten sein,
Versucht es so, sonst lasst es sein!
Geseh‘n was nicht gewollt, gehört was niemand sollt‘.
Gelernt was ich zuvor nicht hätt' gesollt‘.
Gesehn was nicht gewollt, gehört was niemand sollt‘!
5. Der Wassermann
Inmitten grün' und klaren, seichten Wogen,
Unter wiegend' Seegras, im Gesträuch tief verborgen,
Wo lehmig' Kies, zum Grund des See niedergeht,
Des im Wasser herrschend' Reich besteht.
Bedeckt nicht die Zähne, die so grün wie sein Hut,
Sonst gleicht er den Menschen, auch am Ufer er ruht.
Wenn er zieht aus dem Wasser algig' Fesseln empor,
Zu fangen jene, die nicht seh'n sich vor.
Und unweit des Weihers, vor bewaldetem Hang,
Durch unwegsam Dickicht, ein Weg führt entlang.
Durch das Tal zum Haus des alten Bauersmann,
Der da befreundet mit dem Wassermann.
Erstmals ward nun auch der Bauer geladen,
Ins Haus unter'm See, unter Wasser zu gelangen.
Erfährt von des Wassermanns boshaften Späßen,
Von versperrten Seelen in jenen Gefäßen.
Bedeckt nicht die Zähne, die so grün wie sein Hut,
Sonst gleicht er den Menschen, auch am Ufer er ruht.
Wenn er zieht aus dem Wasser algig' Fesseln empor,
Zu fangen jene, die nicht seh'n sich vor.
Erzürnt ist der Bauer über den Seelenfang,
In die Tiefe gezogen, mit gemessenem Strang.
In seiner maßlosen Wut, doch verhaltenem Groll'n,
Da geht er, so zieht er, nun auf und davon.
So klar sein Zeil...
Als er wieder war am Ufer, dieses Mal in grauem Kleid,
Um hinab zu ziehen jene, die sein grünes band ereilt.
Da schritt der Bauer, den ihm bekannten Weg,
Durch die Brunnstube ins Wassermannhaus.
Als er ankam im Kellerverlies,
Mif festem Tritt die Töpfe umstieß.
In Freiheit nun alle Seelen entflieh'n,
Hinauf sie steigen, ihren Frieden ersehn'.
Ward grimmig da, des Wassermanns Wut,
Befreit doch seine Seelen aus seiner Obhut.
Dem Bauern er schwor, gar finstere Rach'
Doch verheißend über ihm wacht,
Was das Schicksal für ihn bedacht.
Was das Schicksal einst für ihn hatte bedacht...
Bedeckt nicht die Zähne, die so grün wie sein Hut,
Sonst gleicht er den Menschen, auch am Ufer er ruht.
Wenn er zieht aus dem Wasser algig' Fesseln empor,
Zu fangen jene, die nicht seh'n sich vor.
Und unweit des Weihers, vor bewaldetem Hang,
Durch unwegsam Dickicht, ein Weg führt entlang.
Durch das Tal zum Haus des alten Bauersmann,
Der einmal ward befreundet mit dem Wassermann.
6. Aus Ferner Zeit
Im Schoß der Erde lang bewahrt,
Im Stein geschlossen, sie verwahrt.
Zeugend von vergangnen Tagen,
In uns're Zeit hineingetragen!
Ihr altes Wissen preist sie wohl,
Wie einst sie ward gedeutet schon.
Was sie gedeut' die alten Weisen,
Auch in kommend' Zeit verweisend!
Erstmals wurde sie geschaffen,
Kam sie aus der feurig' Glut,
Um der Menschheit Weg zu weisen,
Als ihr allerheiligst' Gut.
Wie gedeutet?
Was bedeutet,
Ihr Vermächtnis?
Sein Bekenntnis!
Wenn auch lang sie blieb verborgen,
Durch die Zeit bekannt die Sorgen.
Der Blick voller Hoffnung, gen Himmel gericht',
Seit jeher den Menschen erweist er Geschick'.
Im Schoß der Erde lang bewahrt,
Im Stein geschlossen, sie verwahrt.
Zeugend von vergangnen Tagen,
In uns're Zeit hineingetragen!
Ihr altes Wissen preist sie wohl,
Wie einst sie ward gedeutet schon.
Was sie gedeut' die alten Weisen,
Auch in kommend' Zeit verweisend!
Wie gedeutet?
Was bedeutet,
Ihr Vermächtnis?
Sein Bekenntnis!
7. Fahrtwind
Polternd, knacksend, rostig' Achsen,
So ward einst durchreist' das Land!
Dröhnend, ächzend, quietschend Bremsen,
Fast es nahm uns den Verstand!
Fluten trotzend, Eis absprengend,
Schreiten wir voran beharrend,
Obgleich so ein'ger Wegesweiser,
In manch' Nebelwand entschwand!
Auf uns'rer Fahrt,
All' Stolz bewahrt,
Auf uns'rer Fahne,
Geschrieben, nie verharrt!
In Windes Eilen, nie verweilend!
Rasend, schreitend!
So schließt euch mit an,
Treibt mich mit nach vorn'.
Trotzt nicht dem Bann!
Nicht gebt verlor'n,
Treibend nach vorn',
Mit uns geschwind!
Nächtens reisend, schwerlich schreitend,
Das Ziel vor Augen, nicht abbringend.
Nächst, das Heim in unwirklich' Schein,
Der Morgen grauend, der Tag anbrechend.
Wo beschwerlich lastend manche Not,
Wo all' Müh'n sind ständig Gebot,
Wo sich türmen, jeglich' Hürden,
Wir die stetig Fahrt antreten!
So schließt euch mit an,
Treibt mich mit nach vorn'.
Trotzt nicht dem Bann!
Nicht gebt verlor'n,
Treibend nach vorn',
Mit uns geschwind,
Gegen den Wind!
Was seit Jahr an hier Bestand hat,
Aus bestem Schrot und Korn ward!
Gebor'n zur Saat, allzeit es naht,
Wir treten an die Fahrt!
8. Wenn Erdreich Bricht
Einst herrschte ein Krieg, in Perchtas Landen weit,
Zum Leid bekannt für Mensch und Tier, wohl seiner Grausamkeit.
Auch sein Weib nebst seiner Kinder, ganze Sieben an der Zahl,
Folgen ihm zu Niedertrachten, bei jedem einzigen Mal!
Zu hohem Rosse zieh'n sie los, unter donnernd' schlagend Tritt,
Die königliche Jagdhundschaft, an ihrer Seite eilt sie mit.
Denn sie streben gerne an, ihr aller höchst' Pläsier,
Zu Tode hetzen des Forstes lebend' Waldgetier!
Zieh'n unter tosend' Horngebläs' hinaus ins Dämmerlicht,
Von seines Landes Kindern nun, ein Häuschen ist in Sicht.
Wartend auf des Königs Ruf, die wilde Reiterei,
Lenken rasch die Rösser ein, zu maßlos' Raserei!
Zertrampelt wird die Greisin drauß' vor der schützend Tür,
Ihr Enkel teilt ihr Schicksal, durch des Rosses tödlich Kür.
Die Alten hasten gar zu Hilf', draus in der kalten Nacht.
Das End des graus'gen Werkes, von reißend' Hunden vollbracht!
In ihrer qualvoll' Todespein, sich die Greisin windet.
Des Königs Folgschaft um sie schart, dass sie auch nicht entschwindet.
Sinnt sich nach höchstem Beistand, zu strafen ihre Schinder,
Verflucht im letzten Atemzug, den König, Weibe, und die Kinder!
Bald soll'n Felder bersten, selbst schwerstes Erdreich bricht.
So soll'n eis'ge Winde peitschen, der Götter Strafgericht!
Feuer züngelt aus dem Felde, in gleißend stechend Licht.
Zu lang das Unheil währte, bald naht der Götter Pflicht!
Und so wie ihr Satz verklungen, das Leben aus ihr weicht,
Der Boden stark erzittert, wie zum End' der Welt es reicht.
Kein Erbarmen, noch Straferlass, für König, Weib und Brut.
Vergolten ihre Taten nun, zu Stein verwandelt in lodernder Glut!
Pilger von Fern gekommen, gedenk' des Peines Quell',
Ersuch' des Berges Geiste, dass zieh'n lässt er dich schnell.
Doch auch ihr geltend' Riegen hört, besinnt euch solch' Geschicht',
Gedenkt der wahren Pflichten, sonst dran eure Macht zerbricht!
Doch bald soll'n Felder bersten, selbst schwerstes Erdreich bricht.
So soll'n eis'ge Winde peitschen, der Götter Strafgericht!
Feuer züngelt aus dem Felde, in gleißend stechend Licht,
Zu lang das Unheil währte, bald naht der Götter Pflicht!
9. Kurzes Epos
[Instrumental]
Lyrics in plain text format