waldgefluster
Herbstklagen
1. Sommerabend
2. Herbst Befiel Das Land
Herbst befiel das Land
Goldener Schimmer umspielt die Wälder
Einsam stand ein Krieger
Verlassen durchschritt er die Weiten
Manchmal fiel ein Blick zurück
Wehmut sprachen seine Augen
Seine Erinnerung schien zu verblassen
Und doch nie zu gehen
Verlorenes wiegt so schwer
Hart hallten wieder seine Schritte
Doch ziellos irrte er umher
Sah er doch vor Tränen den Weg nicht mehr
Eine Wunde klafft in meinem Herzen
Wo Heimat sich einst befand
Nie werd ich den Verlust verschmerzen
Als ich Einsamkeit erkannt
Verlor das Heim der roten Blüten
Und kam doch nie in Heimat an
Waren meine Wege doch so unergründlich
All zu oft nahm ich den hellsten Pfad
Verirrte mich auf meinen Wegen
Kann nicht vor und nicht zurück
Nur die Wälder weisen mir die Richtung
Auch wenn sie mein Verderben sind
Eine Wunde klafft in meinem Herzen
Wo Heimat sich einst befand
Nie werd ich den Verlust verschmerzen
Als ich Einsamkeit erkannt
Die Sonne verfolgte den trägen Regen
Durch der mächt’gen Bäume Geäst
Einsam stand ein Krieger
Langsam wiegten sich die Stämme
In der Umarmung des Windes
Verklärter Blick gewandt gen Himmel
Ein Lachen drang an sein Ohr
Erinnerung aus vergangenen Tagen
Tage, die er verlor...
Seine Hand klammerte sich an sein Schwert
Vereinsamt bleibt nur der Kampf
Loszulassen fällt so schwer...
Eine Wunde klafft in meinem Herzen
Wo Heimat sich einst befand
Nie werd ich den Verlust verschmerzen
Als ich Einsamkeit erkannt
Sieh das Land im Herbst verwelken
Spür den Riss in meinem Herzen
verloren was einst gewesen...
verloren was einst gewesen…
Die Krähen schreien und ziehen schwirren flugs zur Stadt
Weh mir, der keine Heimat hat
Wie bringe ich die Jahre zurück
Wie bringe ich mein Lachen zurück
die Zeit heilt doch nicht alle Wunden
Herbst befiel das Land
Goldener Schimmer umspielt die Wälder
Einsam stand ein Krieger
Nebel steigt aus den Wipfeln empor
Hüllt die Hügel in Schweigen
Würde er doch einmal in den Morgen blicken...
3. Wolfsgeheul
Und wieder wandere ich einsam durch den Wald
Wo einst Wölfe klagend geheult
nun ist's still und kalt
Auf Pfaden, wo man Sagen wandeln sah
verschleiert Dunst nun den Blick
Und die Geister, die den Forst beseelten
zeigen sich nicht länger in Fratzen und Raunen
Was die Welt einst verwaltete
vergessen, verleugnet und verraten
Sahst du die Schatten, sahst du das Licht
sahst du das Reich, das Sagen glich
Wage einen Schritt in das Reich der Wälder
spür die Kraft, die du einst verloren hast
Wo Wölfe einst klagend geheult
Zum Schweigen nie bestimmt
Hier raunt der Wind noch von alten Sagen
deren Geister schon lang vergessen sind
Einsam ist nun dieser Pfad
durch den Wald, durch die Zeit, durch Geschichte
Wohin führte uns unser Weg?
Lacht ihr nun schöner als einst?
Ist der Mensch nun mehr Mensch?
4. Wotan Sang
Am Anfang der Zeit
als ich Burs Sohn Mitgard schuf
Als ich Ymirs Leib zerteilt
und die Erde formt in gähnender Kluft
Als ich am Strand das Holz auflas
und Hauch gab dem Ask
waren stolze Krieger mein Maß
für den Manne aus dem Ast
Von Hlidskjalf Yggdrasil überblickt
Hugin und Munin um Kunde ausgesandt
berichten mir vom Weltgeschick
noch während Morgengrauen bricht übers Land
Gab ein Aug' um Runenkund zu erlangen
dem weisen Mimir beherzt zum Pfand
und stahl Odroerir, den schon viele besangen
dem Riesen Suttung, zu seiner Schand
Einherjar zum letzten Mal hebt eure Hörner
lasst uns besingen, was lang verging
erschallen soll Walhalla
auf das es trägt unsere Worte in die Wälder
Auf die alten Tage
Auf die Zeiten die vergingen
Auf die Mannen die ich hör singen
Alte Lieder geboren zur Sage
Lang ist's her, dass wir so gesungen
schmerzlich war der letzte Kampf
tapfer hatten wir gerungen
bevor ein Anderer die Macht an sich nahm
Nie hätt ich gedacht dass unsere Stärke
uns zum leidvollen Verhängnis werde
und Schwäche siegen würd über des Mutes Werke
Herrschen würd des leid'gen Sohnes Herde
Doch meine Mannen starben nach und nach
Ragnarök kam langsam, listig schleichend
und mich befiel tiefe Schmach
als ich die heil'ge Wut sah weichen
Nur die Wälder und die Berge
tragen in sich was einst verehrt
Stolz, Wut, gerechte Ehre
Doch Ask's Sohn blieb der alte Weg verwehrt
Einherjar zum letzten Mal hebt eure Hörner
lasst uns besingen, was lang verging
erschallen soll Walhalla
auf das es trägt unsere Worte in die Wälder
Auf die alten Tage
Auf die Zeiten die vergingen
Auf die Mannen die ich hör singen
Alte Lieder geboren zur Sage
Mimir, mein treuer Gefährte
Was ist mit uns geschehen?
Die alten Pfade die wir getreten
verloren und verraten in der Zeit
Nur wenige wissen, was ich ihnen einst gegeben
Weisheit für die ich hing, Mut für den sie fielen
verleugnet der Glanz unserer Schwerter
und die Gerechtigkeit, die ein jeder empfing
Einherjar zum letzten Mal hebt eure Hörner
lasst uns besingen, was lang verging
erschallen soll Walhalla
auf das es trägt unsere Worte in die Wälder
Auf die alten Tage
Auf die Zeiten die vergingen
Auf die Mannen die ich hör singen
Alte Lieder geboren zur Sage
5. Herbststürme
6. Von Einsamkeit...
Und Regen trug den Schmerz heran
verschleierte meinen Blick
über die verzweifelnde Schönheit des Moors
hier liegt mein Glück begraben
zwischen dem verdorrten Schilf
und den lautlos weinenden Bäumen
vergrub es dort an einem jener Herbstmorgen
die den Geist so bittersüß verklären
Wann beschloss mein Herz ewiglich zu trauern?
Wann beschloss meine Seele zu klagen bis die Zeit vergeht?
Meine Wälder flüstern leise
von Einsamkeit die Wunden reißt
und war ich es doch der sie erschuf
verzweifle ich an ihrem Ruf
Über das Moor hallt der Ruf einer Krähe
verdrängt die Stille von ihrem angestammten Thron
Sie singt von den vergessenen Stunden
die ich einst hier vergrub
Verfaulte Blätter künden von dem Lachen das ich zu Grabe trug
der nasse Boden nahm es dankbar auf
um die Bäume zu nähren die ich so oft verflucht
verflucht, weil sie mich verderben
Meine Wälder flüstern leise
von Einsamkeit die Wunden reißt
und war ich es doch der sie erschuf
verzweifle ich an ihrem Ruf
Wann beschloss mein Herz ewiglich zu trauern?
Wann beschloss meine Seele zu klagen bis die Zeit vergeht?
War doch alles hier mein eigen Werk
Das Moor, der Regen und die Wälder
und die Einsamkeit deren Ruf schon lang verklang
hält mich immer noch fest in ihrem Arm
Und werd ich sie doch nie verlieren
weil ich mich an Trauer labe
Denn die Einsamkeit, die Wunden reißt,
ist mein treuster Freund, und mein schlimmster Feind
7. Herbstlich Wanderung
Brach auf in den ersten Strahlen der Sonne
Als Nebel noch erfrischend das Land bedeckt
Mein Herz war voll der Wonne
Ob dem Weg, den ich noch nicht erblickt
Stieg einen verschlungenen Pfad hinauf
Der mich durch goldene Wälder führte
Und blickte ich doch oft voraus
Was nur die Hoffnung schürte
Noch lag alles tief verborgen
Im Schleier der sich Zukunft nennt
Und mit jedem Schritt trat ich in ein Morgen
Das doch keine Gnade kennt
Die Berge säumten meinen Weg
Ihre Hänge glänzten sanft im Licht
Und die Wälder, die einst Geister belebt
Raubten mir die Sicht
Versucht zu lenken meinen Schritt
Auf den Pfad der mir am hellsten strahlt‘
Doch hemmte etwas meinen Tritt
Das Schicksal, das mich meiner Wahl bestahl
Wo bin ich und wie kam ich hierhin
Waren die Wälder schon immer so düster
Ist denn mein ganzer Weg bestimmt
Erklang denn schon immer des Waldes Geflüster
Erreichte den Gipfel im letzten Licht
Blickte auf unerforschte Weiten
Und raubte Zukunft mir auch oft die Sicht
Auf ewig werde ich auf meinen Wegen schreiten
8. Erster Schnee
Erster Schnee fiel einsam herab
Im letzten Dämmerlicht des Herbstes
Und der Weg den ich schweigend betrat
War voll des Schmerzes
Sanft benetzte er mein Haupt
Rann an mir herunter
Und als sein Anblick mir den Atem geraubt
Stand ich still, stumm bewundernd
Warf einen klagenden Blick zurück
Sah dort die Reste eines toten Sommers
Verspürte einen Hauch von Glück
Trotz der Wehmut und des Kummers
Wo blieben die Stunden die ich dort verbracht
Sie ruhen verzehrend in meinem Geiste
Warum spür ich der Vergangenheit Macht
Auf diese hungernde Art und Weise
Und die Welt ruft leise: Blicke vorwärts
Doch meine Wälder halten mich zurück
Und birgt das Morgen nur den Schmerz
Sieht man Gestern nur das Glück
Doch schreitet die Zeit gnadenlos dahin
So wie der Schnee einsam fiel
Und mein Winterweg schien so bestimmt
Als ich den Wäldern verfiel
Als ich die schneebedeckten Bäume sah
Im fahlen Licht des Mondes
Erkannt ich das es nie mehr wird, wie es einst war
Verlorenes bleibt Verlorenes
9. Wintermorgen
Und auf ewig singen die Wälder
Von Einsamkeit, Schmerz, Trauer
Doch folgt auf jede Herbstklage
Auch ein Wintermorgen
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