Wandar
Landlose Ufer
1. Gen Norden brandet die See
Wo ist mein Tempel aus Runen
Die großen Opferplätze aus Stein ?
Sage mir, was weißt du von den Ahnen,
Vom Glück Midgards und der Seele der Welt ?
Ihr seid das Aas der Nacht
Schreckensbringer und Waldesfurcht
Sind all Eure Wurzeln verbrannt
(Oder) stecken sie tief im christlichen Gebein ?
Wer mag noch von den Wäldern kosten ?
Wer gebietet dem eisigen Wind ?
All euer Lohn und eure Sinne
Sollen gemartert werden von Angst und Pest !
Wer lacht mit den Göttern
Spötter Menschen, Gevatter Natter ?
Ein Ruf durchbricht den Aufruhr
Höre nicht Geächteter, du bist der Schimmer… bist der Wahn
Stürme mit uns sagentreu
Erheb die begrabenen Schwerter
Übermanne die Zeichen der Versklavung
Und gen Norden brandet die See
Schwarz ist die Angst aus der tausend Wunden bluten
Schalach die Furcht aus bittertiefer Nacht
Sehmückst dein Haupt mit silbernen Schlangen ?
Oh du Ginnungagap grauer Zeit
2. Raunen
Heiland meiner Witterung
Schändlich ist das Blut aller gekrönten Könige
Gram mein Schmerzensschrei (am Rand der Feuer)
Beseelte Besessenheit ungetrübter Triebe
Heiland meiner Furchtsamkeit
Grabschlag starren Träumerglaubens
Wirf nieder die Sonne
Entsteig der alten Erde
Sieh mit den Augen einer tausendfachen Nacht
Scharlach steht der Mond
Mein Schwert ist Trauer in diesem Nebel
Ein Klagestoß auf dumpfem Grund
Trauung steht im Monde
Toter Narr singst aus fernem Grab
Rotgerändert starren leere Blicke
Winter siegst mit lähmendem Atem
Raunst in Nüstern aus blankem Wahn
Kennst den Schnitter aus alter Zeit ?
Dies ist der Packt aus Lohe aus Asche
Sinn und Freude halten das Haupt
Die Tempel entfacht zur letzten Gärung
Verkünden den Verlust und Aufstieg der Sünde
Schrei Nut… sie zieht von dannen (Kahns ist im Kuh)
Frei… ?
Golden Schauer, Dein Reich ist gefallen
Liegt brach in den Trümmern deiner Weihen
Die Gebeine fernab am Ufer der Insel
Die uns als Freiheit trägt
Deine Saat ist der Tod, wir sind im Licht!
3. Waldgänger
So schwand ich mit dir schöne Herzensqual
Lieb´karg die Nebel tief in deines Geistes Saal
Ummantelt von nächtlich kalter Finger Gunst
Tief hinab in Hels schaurig Totenkunst
Du großer Verführer der Asen Untergang
Lenker des Unheils im traurig Lebensfang
Totfall und Schicksal geleiten deinen Weg
Deine Töchter der List, welch Musen am welkend Steg
Krone der Welten, wo ist das Haupt das dich trägt ?
Brunnen der Weisheit, wo ist das Auge das in dir schläft?
Glanzlos Prinz, deine Brüder haben dich verraten
Schwärmerischer Prinz, deine Kinder schreiten zu den Taten
Bist der Schlange Biss, des Wolfes hungrig Fraß?
Weißt du warum der Wind dic fürchtet ?
Das Wasser vor dir zu Eis erstarrt?
Du bist der Sturm der in allen Dingen harrt
Wesen der Gier, Vereinigung von Hölle und Macht
Rebell, heimatlos vertrieben, ruheloser Widerstand
Füllst die Worte mit Glut, siebst die Hände mit Feuer
Tyrann der Zeit, deines Sturmes Klang entfacht die Nacht
Klagend Schlag auf taubem Eis, vielfältig Brudermord
(Loke erkennt sich selbst in der Erregung des Menschen als Waldgänger und flieht von dem einen Auge der Allgegenwärtigkeit. Dabei dringt er in das bleiche Königreich seiner Kinder vor und stiehlt einen Blick aus der Nornen Brunnen.)
Ich bin der Zweite der Allwissenden
Ruheloses Fasten, falschherziger Schwur
Ich bin der Zwölfte der Waldgänger
Halbriesen Beschaffenheit, einsam in Flur
Ich bin der Schlaf der Bosheit
Kammerschrecken aus Furcht
Der Walküren erster Schändung
Meine Kinder sind der Welten Schonung
Mein Fleisch aus blasser Reinheit
Riesenstolz und Göttertod
Zwergenfurcht und Menschenlust
Mein Blick die Zügel aller Laster
Die reine Begierde der tiefen Nacht
Weisheit und Feuer
Gehasster Bruder, ungeliebter Sohn
(in mir, nur mir, stirbt diese Welt)
… Loke ...
4. Die Bürde des Morgens
Per noctem ad lucem… in memoriam
… favete linguis …
Die Nacht bricht in mir fort
Im Sehnen mac dem dunkelsten Rot
Sie jagt bitter einher
Sie schenkt den wärmenden Tod
Dem Gehängten treusten Freund
Die Sternenmaid innig auf Blut´gem Stein
Im Gewand silberner Schatten
Stürmen wir den Lichterkranz… zum Sieg!
Des Narren Untertan ein Grauen vom Himmel weckt
Greift nach der erkalteten Hand der flutlosen Meere
Reichst du sie in die Hölle, Bruder der Verschwendung
Schwester Nacht dein Klagen fällt vor mir zu Boden… zu Staub!
Sonnenruf du rastlos Schimmer
Lebst vor mir im goldenen Hort
Der grimme Herbst reinigt die Pein
Schafft hinfort das schmerzende Licht
In ihrer Innigkeit ruft die Qual
Sühnende herzen in rußiger Furcht
Lässt keine Heimat keimen, Sturm schwängert die Luft
Und was wir fürchten ist Dunkelheit… schäumende Dunkelheit
Wir umschreiben die Wandlung der Nähe
Beim Kosten der Vergänglichkeit
Halten fest an den Tränen
Due uns der Morgen nie mehr geben wird
Was bleibt ist Stille
(harrendes, tiefdrückendes)
Nebelwerk aus Verzweiflung
Haucht kein Gott aus der Maschine
(in Sünde und Asche)
Den Trost betender, alternder Hände
Hält einzig stumm bereit… der Tod
5. Trollgebunden
Quantum nobis prodest heac fabula Christi ?
Odium !
Mors ultima linea rerum est
Adora quod incendisti, incende quod adorasti
In nomine deorum antiquorum signum proelii damus
In nomine antiqui imperii bellum indicimus
Niemand will vergessen
Was mit Tränen ausgewachsen
Empfängt im königlichen Ermessen
Was mit blutg´ Laschen
Hängt an Eichen Würde
Ohne Runen im toten Holz
Trägt verwaist die Bürde
Den erkrankten Stolz
(In sucum et sanguinem
Alea iacta est)
Oh du Wehklang der düsteren Freude
Licht schlägt durch deine Wunden
Im tiefen Dickicht kläglicher Kunden
Ein Heim aus Flehen zu uns lacht
Mit offenen Händen und blutigen Augen
Erwarten wie das ende, auf dass es stirbt!
Schwarz erstrahlt was leblos glänzt
Der Frost nagt an allem verwaisten Ästen
Schwarz erstrahlt was leblos glänzt
Die Nacht nagt an allen verwunschenen Ängsten
Zürnend Schattenwesen brachtest aus Höllen
Edens versteckt farblos Begeht
Schlange der Barmherzigkeit aus menschlich Gier
Durchdringe die Mauer dieser Sonne
(Reiß nieder der Welt trughaft Glauben
Mit der Zerstörung des Sinns verkünden wir Krieg! )
6. Wintersang
Trauer geleitet Sehnsucht Hitze - Wintersang
Trug erschafft blutrote Blitze - Sturmesklang
Ich bin der Winter, schneeweißes Gut
Ich bin der Zorn, geißelnd harrende Wut
Ich bin der Morgen des Waldes
Mein Reif ist düsterer als der Tod
Kein Kreuz hielt mir jemals stand
Selbst nahm der Lokirat mir den Verstand
Rabenhaar aus Moos´gen Stein
Still locket in Rinnen Blendwerk
Klares Gelüst aus greisem Fels
Abseits zieht Lust mit Willen
Schenkt dem Augenblick Glanz
Mit einem Lidschlag
Stürzen ohnmächtig Himmel
…sterbend Schimmer, wonnetrunkenes Leid…
Wintersang - Trauerblut
Wintersang - Weltenmut
Meeresglanz - Wälderstolz
Feldersegen - Menschenreigen
Bist des Sommers ewig Fluch
Hauch´s aus das Leben in einem bitteren Zug
Lyrics in plain text format