Wandar
Vergessenes Wandern
1. Dämmer
2. Eldar
Hier ist die Landschaft aus der tausend Erden weinen
Ein kleines Gut berauschender Schönheit
Durch die gereifte Finsternis
Kürzen wir ein wenig den Docht
Eines nichtendenden Dunkels
Eldar, oh Glanz aus alter Pracht
Zürne nicht in tiefschwarzer Nacht
Horch auf der Sturm im Nebel erwacht
Midgard verfällt in elender Tracht
Die Last freudiger Eingeweihter
Stachelt im Wundgram wachsender Eitelkeit
Schändliches Treiben setzt sich auf den Mast
Zinnenkreuziger Glassymbolik
Der Dörferwald gefriert im heiligen Schein
Tosende Winde stürmen harsch
Treiben das missionierte Flaggschiff
Über gebrechlich feines Gebein
Stirbt Midgard an der Zeit
In der das Hoffen versiegt?
Wir halten an den Masten fest
Mit Stolz und Hammerkraft
Graben wir das neunte Grab
Am abgeschlagenen Weltenaste
Fassen wir die Nornen bei der Hand
Nach erloschenem Weltenbrand
Ein Ruhen im windlosen Wald
Auf birkenbunten Lichtungen hallt
Erfüllt sich der stetige Traum des Sein(s)
Lässt die Herzen wieder gedeihen
Ein jeder Skalde ruft das Horn
Zu Ende geht der Riesen Zorn
Der Asen neu errungene Macht
Erstrahlt in Asgard zu neuer Pracht
Eldar, oh Glanz aus des Abgrunds Schoße
Erklimmst der Freiheits Reigen zum Troste
Erhellst das Hoffen in aller Welten Paläste
Verschmilzt den Ring zum mitteljahres Feste
Eldar, oh Glanz aus alter Pracht
Zürne nicht in tiefschwarzer Nacht
Horch auf der Sturm im Nebel erwacht
Midgard verfällt in elender Tracht
Eldar, oh Glanz aus den Tagen
Als der Wille nahm dir die Plagen
Aus den Pforten der flammenden Tiefe
Schenkst du den Glauben uns im Kriege
Graben wir das neunte Grab
Am abgeschlagenen Weltenaste
Fassen wir die Nornen bei der Hand
Nach erloschenem Weltenbrand
Lasst uns vom Sturm des Nordens trinken
In flammendes Eis tiefer Gletscher sinken
Eldar - horch es ruft von allen Feldern
Asatru - schalt es aus allen Wäldern
3. Lautstark lebt das Laster
Einleitung:
Es trübt der diesige Nebel den Herzschlag aus schwereloser Zeit, drängt in den Traum der neugefüllten Nacht. Sie umgarnt mich mit kreisenden Hüften, lässt mich hinein in Gefilde sternentiefer Augen und zieht ab den streunend Schauer von weltgetränkter Haut.
Sie bricht in feuchten Blicken
In das Heil dass ihr nie geschenkt
Gedenkt dem strudelnd Schneefall
Welcher einst ihr Herz gelenkt
Die Auflösung ihres stummen Glaubens
Erträgt sie gefesselt im stillen raunen
Ein Hauch von Winter streift sie bitterkalt
Am Tage Sonnennacht entschläft sie...alt
Erkenntnis:
Die Auflösung des Gedanklichen im Federstrichmeer der Schreie, schenkt ihr Trost und lässt sie die kühne, zahllos-bleiche und berechnende Erscheinung ihres Verstandes vergessen. Ohne diese Betrachtung, kann sie erst die (ihre) Erlösung auf den Inseln spukleerer Verängstigung empfangen.
Wir sind die Asche aus Himmeln
Ein blindes Sandkonstrukt Nastronds
Der Adel bricht die Vernunft eigener Tadel
Vergibt der bleichen Sammlung sündiger Despotie
Auf der Krone des lachenden Basilisken strahlt
Mit der Allmacht der Segnung: die Pest
Und lautstark lebt das Laster
Lenkt den schlammigen Sonnenwagen
Zur pathetischen Zeugung antiker Sagen
Moral reicht dem verdorrten Gott die Hand
Raubt Klerikern den biblisch Verstand
Bittet das Kreuzes um sofortige Verneigung
Gibt der Seuche Freiheit zur Thronbesteigung
Oh Pestilenz, nächtlich Ableben
Versteinert Seelenzug lässt Leben heben
Erlabendes Kunststück hölzerner Antike
Wächst auf Blumenfehden wild und scheu
Fremdes Schön gegerbter Melodiestimmen
Tanzendes Fragil sandgeschwächter Lüfte
Du Teufel der klaren Sicht, brandgeweißt
Falter gedrungener Gläser, angstgeschweißt
Mein Gebet drängt in Pauken
Schlottert im Schweiß der Nacht
Strömt Leben satt und sacht
Setzt die Engel im ersten Zug
Vor die pompös schwarze Dame
Schlägt der Läufer des Pferdes Kopf
Im Gesang der majestätisch Würde
Des Bauern Stolz und Turmes Bürde
Regt des Königs leises Flüstern
Schaut hinein in mattbringende Nüstern
Die Glocke treibt das Ende herbei
Kläglich Kleriker entzünden das Wort
Im Siegeszug vorm heiligen Schafott
Fällt die Herrschaft in die Rebellion
Der stille Garten, der wilde Garten
Nährt sich mir, gedankenvoll, gnadenlos
Öffnet den Wall der die Fahne schwenkt
Gedeihen die Herzen welche das Schweigen lenkt
Ausklang:
Unser Glauben ist abstrakt, wenn wir denken die Hoffnung mit Hilfe des Willens einnehmen zu können. Der Schritt hinaus zur Metamorphose eröffnet den Gedankenzug am Bahnsteig gesellschaftlicher Schwingungen, hinaus zur surrealen Arktis entgegensetzten Denkens. Das Urbild attackiert die Wirklichkeit und schadet dem Sein. Einem Sein, dass die Schönheit als Moralträger des freien Naturzustandes widerspiegelt. Und wir sitzen in der Indifferenz der Freiheit und Notwendigkeit. Die Kunst als reinste Anschauungsweise der absoluten Liebe vor Augen.
4. Mein Wesen gleicht dem Sturm
Groteskes Wolfsinferno
Brausende Weisen schäumen
In wirbelnden Wogen
Durch Winters Inbrunst
Treibst durch waldiges Feuer
Oh fichtenlichte Sittlichkeit
Meine Maid die Axt
Mein Wesen gleicht dem Sturm
Oh Lucia, meine zitternde Muse, meine Augen sind erloschen, versunken in den Welten des grollenden Abendlandes. Horch auf, die letzten Worte des Klerikers fallen! Sieh die Mauern der Lederrandung brennen hernieder und du? Meine getreue Lucia, du liegst auf der Überlebensbank dieser Welt, allein mit mir, gefangen im starren Sein?
Zieht das Schwert des Nordens
Erklimmt den Gang der Gattung
Ohne Furcht im Abendland
Erloschen die Augen
Verglühten zur Tugendhaftigkeit
Beredsamer Weisen
Keine Ohnmacht, Ungewissheit gar Hass
Der Teufel stillt das Wasser
Das Kreuz fällt ernüchternd
(Am Abend der sittlichen Krönung)
Die Nacht bricht im Takt der Angst
Entflieht am Tore deiner Brüste
Die schlängelnde Zunge strebsam
Zum Höhepunkt des Krieges
Wir verbrennen unsere Augen
Am Starrsinn der Fälligkeit
Treibt der Dolch die Liebe
In geheimer List, wecken die Diebe
Die Musen aus dichter Erschöpfung
Schmilzt ein Lächeln in Gedanken
Wir reiten den Morgen auf den Wogen der Unschuld
Mit zitternden Fingern im giergereiften Wirbel
(Tritt die Kundschaft des Dämmers den Heimweg
Der Läuterung auf verlorenem Felsen an)
Wenn Weisheit erkrankt an dörren Wurzeln
In des Spätsommers zierlich lichter Haut
(Ragt umsichtige Behutsamkeit auf erhitzten Steinen)
Landestummelnde Kreaturen von Wogen bewogen
Treiben erhaben durch grünfeuchte Wiesenflur
Mein Blick erstärkt, fällt felderweit
Nachtrag:
Des Teufels scheuer Narziss aus des Feuers Begehren, labt sich vor mir hold und lässt die Kunst mich nähren. Gar schwarz ist gehörntes brodeln in der Einzigkeit des idealen Gesetzes. Eine Jagd nach dem Wahn des Erzeugnisses, ohne dabei zu wissen, wen der Glauben richten wird. Einzig in den Höhlen der apodiktischen Einsiedelei reist der Naturzustand im freien Willen.
Allerdings stirbt der Morgen in steinigen Melodien, wenn die Muse tot und maskenlos am Fluss des Wissens liegt, die Brücke brach wohl zu früh? Die Hexe verließ ihr Joch mit köchelnd Düften, entschwand der Welt am anderen Ufer. Einzig der Prophet kennt ihren Weg, doch dieser liegt in den Trümmer der weisen Steine.
5. Vergessenes Wandern
Sturm - Land - Kälte - Wald
Alles dreht am Himmel, höre wie es schallt
Siehst du die Vision aus den Wunden
Können wir vom Menschen gesunden?
Ich halte das Feuer aus den Wintern
Tief drinnen gefriert mein Ozean
Verwelkter Gedanken lichter Glänze
Im Flackerschein dorniger Kränze
Beim Anstieg siegt die Erfahrung
Des Traumes über die Gewissheit
Steinig ist das Gift auf den Wegen
In Erwartung auf des Gipfels Segen
Am Ende der mühsam kargen Reise
Stagnieren wir im Dickicht der Ahnen
Eschenpracht lädst zum stillen verweilen
Schwarze Nacht lässt Wolfsatem uns teilen
Die Augen leuchtend dem Monde zugewandt
Ein Raunen erfüllt Herz und Verstand
Drunten im Tale fällt Schnee sanft nieder
Erhaben erklingen des Winters schönste Lieder
Des Lebens Zündung schließt sich vor mir
In Höhen tannenreicher Kostbarkeiten
Die Wege die wir einst verloren
Zeugen die letzte Aussicht des Seins
Sie war aus den schimmernden Tagen
An denen der Tau mit dem Morgen sprach
Als die Nacht die Sterne gebar
Und das Auge in Mimirs Born sank
Ein winziger Hauch anmutender Schönheit
Wirft sich in die endlosen Wälder
Und während der Wind durch die Haare fährt
Legen wir uns zu den alten Himmeln
Nun nimm zur Hand deines Schwertes Stahl
Entzünde die Fackel auf dem Weg ins Tal
Wir halten die Erinnerung - von hünenhaften Wäldern
Stürzen das Vergessen - von den Weiten der Felder
Die Klage wird zur Rache...
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